Ob Hochzeiten, Geburtstage oder andere Feiern: Alkohol gehört in unserem Kulturkreis zum Leben. Er wird bei vielen Anlässen angeboten und fördert die Geselligkeit. Doch es gibt immer wieder Fragen, die im Umgang damit auftreten.
Was, wenn ich nichts trinken will?
Viele Menschen entscheiden sich aus persönlichen, kulturellen oder religiösen Gründen dazu, keinen Alkohol zu trinken. Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung und bleiben Sie standhaft. Lassen Sie sich auch bei geselligen Anlässen nicht unter Druck setzen. Überlegen Sie sich gegebenenfalls schon vorher einen Satz, mit dem Sie auf Überredungsversuche reagieren. Ein Beispiel: „Ich trinke heute Abend nicht. Danke, dass du meine Entscheidung respektierst.“
Was, wenn ich mir Sorgen um meine Trinkgewohnheiten mache?
Ihre Trinkgewohnheiten regelmäßig zu reflektieren, ist Teil des verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol. Sie trinken täglich Alkohol? Sie haben ein starkes Verlangen nach alkoholischen Getränken? Sie tun sich schwer, Ihren Alkoholkonsum einzuschränken? Sie trinken zunehmend mehr, um die gewünschte Wirkung zu erzielen? Dann sollten Sie umgehend Beratung in Anspruch nehmen. Hier bekommen Sie Unterstützung: Anlaufstellen zu Alkohol in Österreich.
Was, wenn eine mir nahestehende Person zu viel trinkt?
Suchen Sie das direkte Gespräch mit der Person. Bereiten Sie sich gedanklich darauf vor und wählen Sie eine ruhige, geschützte Sprechsituation. Artikulieren Sie Ihre Sorge, teilen Sie Ihre Beobachtungen mit und hören Sie gut zu. Vermeiden Sie Vorwürfe oder Angriffe. Oft braucht es Zeit, bis sich jemand Probleme eingesteht und bereit ist, etwas dagegen zu unternehmen. Sie können diese Erkenntnis nicht erzwingen, aber für die betroffene Person da sein. Holen Sie sich gegebenenfalls professionelle Beratung.
Zwei Frauen im Gespräch: Bei Sorgen um den Alkoholkonsum von nahestehenden Personen hilft es, darüber zu reden.
Was, wenn ich Angst habe, bei einer Feier zu viel zu trinken?
Bleiben Sie bei der Menge Alkohol, mit der Sie sich wohlfühlen. Trinken Sie nicht mehr, weil andere dies tun oder von Ihnen erwarten. Sie können sich auch vorab ein Limit setzen – zum Beispiel, dass nach dem zweiten Glas Sekt Schluss ist. Wenn es Ihnen schwerfällt, dieses einzuhalten, bitten Sie Ihre Begleitung, darauf zu achten. Trinken Sie langsam. Und lassen Sie sich erst nach dem Austrinken nachschenken. Es hilft auch, wenn Sie zwischendurch zu Alkoholfreiem wie Wasser oder Säften greifen.
Was, wenn ich bereits betrunken bin?
Verzichten Sie in den nächsten Stunden auf Alkohol und nehmen Sie Nahrung zu sich. Dadurch gelangt der eben erst getrunkene Alkohol langsamer in den Blutkreislauf. Im Lauf der Zeit wird der Alkohol von Ihrem Körper auf natürliche Weise abgebaut. Sind Sie mit einer Gruppe unterwegs? Dann sagen Sie ihren Begleitpersonen, wie es ihnen geht und sorgen Sie dafür, dass Sie nicht allein sind. Tipps für den Ernstfall finden Sie hier: Erste Hilfe bei zu viel Alkohol.
Was, wenn ich am nächsten Morgen einen Kater habe?
Auch wenn das gern empfohlen wird (Stichwort „Reparaturseidel“): Nehmen Sie keinen weiteren Alkohol zu sich. Trinken Sie stattdessen Wasser, Kräutertee, gespritzte Fruchtsäfte oder isotonische Getränke. Eine klare Suppe hilft, den Elektrolythaushalt auszugleichen. Ein gesundes, leicht verdauliches Frühstück baut den Blutzuckerspiegel wieder auf. Auch Schlaf hilft, den verkaterten Tag besser zu überstehen. Während Sie schlummern, baut Ihr Körper weiterhin Alkohol ab. Moderate Bewegung an der frischen Luft kann helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Körperliche Anstrengung sollten Sie jedoch vermeiden.
Sie möchten weitere Informationen zum Umgang mit Alkohol?
Die Österreichische Dialogwoche Alkohol bietet auf Ihrer Website eine Reihe von Artikeln, Podcasts und Videos zu Herausforderungen im Alltag: Dialogwoche Alkohol.